Mittwoch, 21. Oktober 2015

Zurück in die Zukunft. Persönlich.

Neunzehnhundertfünfundachtzig. Ich wurde 18, machte meinen Führerschein und stand ein Jahr vor dem Abitur. Zukunftspläne waren noch ziemlich unausgegoren. Soweit ich mich erinnere, hatte ich mich zwar schon entschieden, zu studieren - aber noch nicht, welches Fach. Ich erwog kurzzeitig Kunstgeschichte, meine Eltern versuchten, mir Jura schmackhaft zu machen.

Ich hatte einen festen Freund (jaha, so nannte man das damals!) und ein Leben zwischen Schule und Unternehmungen mit der Clique. An die Zukunft verschwendeten wir wenig Gedanken - das Leben fand in diesem Moment statt und würde so weitergehen. Irgendwann würden wir irgendwo arbeiten, heiraten, Kinder bekommen und dann wären wir alt. Dreißig oder so.

Natürlich ging ich ins Kino, als "Back to the future" lief; und wieder, als der zweite Teil in die Kinos kam. Ich erinnere mich, damals gedacht zu haben "2015. Wahnsinn. Dann bin ich 48!" Konkrete Vorstellungen, wie mein Leben dann wäre, hatte ich nicht. Das war so weit weg, jenseits der Vierzig, das waren alte Leute.   

Nun. Ich habe studiert, aber weder Kunstgeschichte noch Jura.

Ich arbeite, fernab der alten Heimat und mit Aufgaben, die mit meinem Studium fast nichts mehr zu tun haben.

Ich heiratete, aber nicht den Mann, von dem ich mit 18 Jahren glaubte, ihn irgendwann heiraten zu wollen.

Kinder bekam ich nicht.

Denken wir weitere 30 Jahre voraus. Dann bin ich 78. Habe ich eine Vorstellung davon, wie ich dann leben werde? Nein. Wenigstens Pläne, wie es sein sollte? Auch nicht so richtig. Darüber denke ich zur Zeit viel nach. Wechseljahre halt. In mehr als einer Hinsicht.   

1 Kommentar:

  1. Darüber denke ich auch viel nach. Einiges kann man auf sich zukommen lassen, auf anderes ist man besser vorbereitet. Oder man versucht es wenigstens.

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